Alpenverein Münster feiert 150-jähriges DAV Jubiläum im Westfalenhaus im Sellrain Tal


Mi. 28.08.2019

Tag 1 – Anreise und Kennenlernen
Am Anreisetag hätte das Wetter nicht besser sein können. Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen trafen die 26 Teilnehmer der Jubiläumstour am Nachmittag in Praxmar ein. Auf der Terrasse des Alpengasthofs Melmer fand bei kühlen Getränken ein intensives Kennenlernen statt. Schon hier wurde klar: Eine lebhafte und fröhliche Truppe, die sich da zusammen gefunden hatte. Die Gespräche sollten erst zu später Stunde ausklingen. Als Einstimmung auf die Bergwelt wurden während des Abendessens von einem Flügelhorntrio aus Gries alpenländische Volkslieder gespielt. Wie bewegend. Danke dafür an Franz-Wilhelm Hartwig für die Organisation der musikalischen Einstimmung auf die nächsten Tage.

Tag 2 – Aufstieg zum Westfalenhaus
Die erste Gruppe unter der Führung von Karl Bangel machte sich gleich morgens um 8:30 Uhr auf den Weg, denn die längere Route ging mit einer Gehzeit von 5,5 Stunden über den Höhenweg von Praxmar (inklusive eines Abstechers auf den Oberstkogel, 2.767 Meter) zum Westfalenhaus. Am Gipfel des Oberstkogel bot sich den Teilnehmern dieser Tour ein herrlicher Ausblick auf die umliegenden Berge wie den Zischgeles und die Schöntalspitze, die Ziel für eine Tour in den nächsten Tagen werden sollte.
Wer es am ersten Tag etwas gemächlicher angehen lassen wollte, schloss sich in der zweiten Gruppe den Wanderführern Rolf Henrichsen-Schrembs und Siegfried Landgraf an. Über den Sommerweg, der stets am Hang verläuft, ging es in 3 Stunden Gehzeit mit schönen Ausblicken ins Längental durch kühle Waldabschnitte. Das war einfach nur herrlich.

Tag 3 – Winnebachjoch und Längentaler Ferner
Am dritten Tag teilten sich die Teilnehmer (wie auch am nächsten Tag), erneut in zwei Gruppen auf. Karl Bangel machte sich bei leichtem Regen mit seiner Gruppe auf den Weg zum Winnebachjoch (2.788 Meter). Später schlug das Wetter Gott sei Dank in Sonnenschein um, so dass die längere Rast am Joch mit Ausblicken auf die umliegenden 3.000-er Gipfel versöhnlich stimmte.
Für die zweite Gruppe war das Ziel an diesem Tag der Längentaler Ferner. In Tirol und Österreich werden Gletscher „Ferner" genannt. Viele der Bergwanderer dieser Tour waren noch nie in die Nähe eines Gletschers gekommen und waren deshalb besonders gespannt auf das, was sie dort erwartete. Wir wurden nicht enttäuscht. Ebenfalls bei strahlendem Sonnenschein konnten wir das Eisfeld betreten und ließen uns Gletscherbegriffe wie apere Gletscher, Gletscherbach, Gletschermilch, Gletschertore, Gletscherspalten, Moränen sowie Techniken einer Gletscherbegehung praktisch und theoretisch erklären. Ein tolles Erlebnis für viele von uns!

Tag 4 – Längentaler Ferner und Zischgenscharte
Nachdem die zweite Gruppe so begeistert vom Gletscher erzählt hatte, wurde an diesem Tag erneut die Möglichkeit geboten, den Gletscher mit Steigeisen zu begehen. Die zweite Gruppe machte sich stattdessen auf den Weg zur Zischgenscharte mit der Option der Besteigung der Schöntalspitze (3.002 Meter). Bei durchwachsenem Wetter kam die Gruppe nach ca. 2,5 Stunden an der Scharte an. Bei dieser Route war nun tatsächlich Kondition gefragt, denn der Weg führte zunächst über Blockbruch-Felder und anschließend steil über eine lange Geröllhalde nach oben. Leider war das Wetter am Joch mit leichtem Regen und kühlen Temperaturen zu ungemütlich, so dass auf die Besteigung der Schöntalspitze verzichtet wurde. Grund genug, noch einmal wiederzukommen.
Auch an diesem Tag kamen beide Gruppen zufrieden zur Hütte zurück und ließen sich am Nachmittag auf der Terrasse des Westfalenhauses von dem Hüttenwirt Rinaldo mit heißer Käsknödelsuppe oder selbstgebackenem Kuchen verwöhnen.

Tag 5 – Abstieg und Heimfahrt
Der letzte Tag war gekommen und es hieß Abschied nehmen vom Westfalenhaus und den Bergen des Sellrains. Der Abstieg ins Tal stand an. Wehmütig, aber gut gelaunt und zufrieden über einen rundum gelungenen Urlaub erreichte die Gruppe nach knapp 2 Stunden Gehzeit das Tal in Lüsens.

Fazit
Es hätte nicht schöner sein können. Wir waren eine tolle Gruppe, es wurde viel erzählt und gelacht. Im Westfalenhaus, dass keine Wünsche offen läßt, waren wir bestens untergekommen. Die Zimmer und die Gaststube sind mit echtem Wohlfühl-Charakter gemütlich eingerichtet. Die Herzlichkeit und Bewirtung des Hüttenwirtes sowie des gesamten Teams sind bemerkenswert und suchen seinesgleichen in der Hüttenwelt.
Ein besonderer Dank geht an unsere drei Wanderführer Karl Bangel, Rolf Henrichsen-Schrembs und Siegfried Landgraf, die uns mit ihrer Erfahrung durch die Bergwelt geführt haben. Und last but not least an Bärbel Landgraf, die leitende Kraft und gute Fee vor und hinter den Kulissen. Mit viel Liebe zum Detail und ihrer Herzlichkeit hat sie einen großen Anteil zum Gelingen dieser Tour beigetragen. Wir sind uns alle einig: diese Jubiläumsfahrt wird uns lange in sehr guter Erinnerung bleiben. Wir freuen uns bereits heute auf ein Wiedersehen beim Nachtreffen.

Zur Freude aller erhielten wir während des Aufenthalts am Westfalenhauses Besuch von weiteren Mitgliedern der Sektion Münster und konnten Bergfreunde von der Partnersektion Paderborn begrüßen:
• Heiner Dietsch und Ehefrau Ida - Ehrenvorsitzder der Sektion Paderborn
• Christian Henning und Sohn Hagen – 1. Vorsitzender der Sektion Paderborn
• Teilnehmer der Wanderwoche im Ochsengarten der Gruppe „Berg rauf – Berg runter"
• Unsere Pressereferenten Maren Arndt und die beiden Familiengruppenleiter                       Thomas Burgmaier und Claudia Gellner mit Familien und weiteren Wanderfreunden
• Klaus Tillmann (ehemaliger Hüttenreferent) mit Familie

Ulrike Beckmann

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