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Stubaier Höhenweg

Eine gletscherfreie Wanderstrecke durch hochalpines Gelände

01.04.2024

Eine anspruchsvolle Tour, die gute Kondition verlangt, zumal, wenn man die am Wege liegenden Gipfel mitnimmt: Hoher Burgstall (2.611 m), Rinnenspitze (3.000 m), Großer Trögler (2.902 m), Innere Wetterspitze (3.053 m), Mairspitze ​(2.775 m), Habicht (3.277 m), Kalkwand (2.564 m), Ilmspitze (2.692 m).

Mitte September starteten wir (Hubertus, Stephan, Wigbert) bei bestem Wanderwetter zum „Stubaier Höhenweg“: eine gletscherfreie Wanderstrecke durch hochalpines Gelände.

Die komplette Tour umfasst ca. 120 km bei etwa 10.000 Höhenmetern. Sie bietet aber die Möglichkeit, wenn es sein muss, von jeder Hütte (außer der Bremer Hütte) ins Tal abzusteigen.

Nach staugeplagter Anfahrt parkten wir unser Auto in Milders / Neustift, schnürten die Schuhe und schulterten den Rucksack. Zunächst mussten wir die nötige Höhe erreichen, und die bewegt sich auf dem Stubaier Höhenweg zwischen 2.200 m und 2.800 m. So wurden die Waden schon am ersten Nachmittag mit zünftigen 1.200 Höhenmetern kräftig gefordert. 

Pünktlich zum Abendessen um 18.00 Uhr erreichten wir die traumhaft auf einer Graskuppe thronende Starkenburger Hütte. Sie bietet einen Blick auf den gesamten Bergkranz des Stubaier Hauptkammes.

Dem erschöpften Wanderer bietet sich beim abendlichen Bier die stimmungsvolle Sicht auf eine gewaltige Gebirgsarena, die das langgestreckte Tal wie ein Hufeisen umgibt. 

Der Höhenweg zieht knapp unterhalb der (Rest-) Gletscher in ständigem Auf und Ab durch diese faszinierende Kulisse und bietet Tag für Tag neue, aufregende Weit- und Tiefblicke.

Der Weg führt über weiche, fast sumpfige Hochmoose durch die sich stille Gebirgs-bäche schlängeln, vorbei an stillen Seen, über grasbewachsene Steilhänge, dann aber über Felstrümmer und „Schutthalden“, ausgedehnte Blockfelder, Steilstufen mit leichter Kletterei, von Gletschern geschliffene Reibungsplatten und seilversicherte Aufschwünge.

Der Stubaier Höhenweg bietet alles, was die Alpen in dieser Höhe zu bieten haben. 

Von der Innsbrucker Hütte stiegen wir hinab zur Pinnisalm (1.560 m), noch einmal hinauf zur Elferhütte (2.004 m), an der Autenalm die letzte kräftige Stärkung in der warmen Herbstsonne und dann über einen märchenhaften Waldsteig zurück ins Tal.

Eine tolle Bergtour!

Text: Wigbert Rischen