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Über Almen, Schotter und Steige

Unterwegs in den Sextener Dolomiten

14.12.2023

Zehn Wanderer trafen sich Mitte August, um unter der Führung von Maria Eickelmann und Günter Ruland die Bergwelt der Dolomiten zu erkunden. Mit einer leichten Eingehtour ging es los. Die Bergbahn brachte uns hinauf auf die Rudihütte bei Moos. Von dort ging es genüsslich in weitem Bogen zurück ins Tal.

Der zweite Tag führte uns über bunte Blumenwiesen, vorbei an alten Bauernhöfen mit leuchtend roten Geranien, dann über schattige Steige hinauf auf die Almen. Breite Forstwege führten uns zur Nemesalm. Die Forstwege mussten sein, da Sturmschäden den Wanderweg unpassierbar gemacht hatten. Die Nemes-alm begrüßte uns mit Regen, bot aber auch trockene Plätze unter dem Abdach der Terrasse. Schließlich ging es trockenen Fußes über den Seikogel mit seinem kleinen Gipfelkreuz durch Hochmoore zurück. Der weiche Untergrund war so gelenkschonend, dass wir diesen Pfad ‚Fangoweg‘ tauften. 

Hügel und Berge der österreichischen Seite erkundeten wir am dritten Tag. Nirgends waren die Beeren köstlicher als hier. Auch diese Wege waren gelenkschonend und machten das Wandern bei anspruchsvollen Auf- und Abstiegen über 1.200 Höhenmeter zum Genuss. 

Außergewöhnlich verlief der vierte Tag: Als Königsetappe war der Alpinisteig geplant. Ein langer und sehr beschwerlicher Anstieg führte uns von der Rudihütte über ein steiniges Geröllfeld zum Einstieg in den Alpinisteig an der Elferscharte. Überreste von Stellungen aus dem ersten Weltkrieg vermittelten einen Eindruck von den unvorstellbaren Bedingungen damals. Beim Einstieg in den Alpinisteig bot sich uns eine grandiose Kulisse, die uns die nächsten Stunden begleitete. Die spektakulären Ausblicke auf eine Bergarena mit senkrecht abfallenden Felsmassiven vor den steil aufragenden Gipfeln der Sextener Sonnenuhr waren unvergleichlich. Der gut gesicherte Steig führte über schmale Felsbänder, ein paar Schneefelder und einen Wasserfall zu dem tiefen Einschnitt des inneren und äußeren Lochs. Weite Schotterfelder bis zur Zsigmondyhütte und ein steiler Abstieg ins Fischleintal bildeten den Abschluss der Wanderung. Eine zehnstündige unvergessliche Tour. 

Nach einem relativen Ruhetag, der uns ein Stück über den Karnischen Höhenweg führte, ging es am Freitag hinauf zur Dreizinnenhütte. Der Anblick der drei Zinnen war unvergleichlich und Anlass für eine längere Pause, bis es wieder ins Fischleintal hinab ging. Ein herzliches Dankeschön an Maria und Günter, die bestens geplant und geführt hatten, rundete den letzten Tag ab.

Text: Waltraut Ruland